Erste Punkte im Abenteuer Bezirksliga
Nach dem Weggang der bisherigen 1. Damenmannschaft, rückten die Mädels der zweiten Delegation nach und werden nun vor neue Herausforderungen in der Bezirksliga Chemnitz gestellt.
Jedoch traf man schon am ersten Spieltag mit dem SSV 91 Brand-Erbisdorf auf alte Bekannte.
Im ersten Spiel des Tages wurde man allerdings mit einem weitaus schwierigeren Gegner konfrontiert, standen den Freibergerinnen doch die Damen des SSV Chemnitz gegenüber.
Vor zahlreichen Zuschauern fanden die Freiberger Mädels überraschend gut ins Spiel und konnten mehr als nur dagegenhalten (5:2), ehe Mitte des Satzes wieder einmal die Annahme wegbrach. Hinzu kamen unnötige Aufstellungsfehler, die zusätzliche Unruhe ins Freiberger Spiel brachten und zu vielen Punktverlusten führten. So geriet man schnell ins Hintertreffen (12:20) und konnte das eigene Spiel nicht mehr stabilisieren. Der erste Satz in der neuen Spielklasse war nach 17 Minuten gespielt und man sah sich mit einem Punktestand von 14:25 zurück.
Nun hieß es aufwachen und neu starten. Jedoch verschlief man den Beginn des zweiten Satzes gänzlich und geriet schneller ins Hintertreffen als gewünscht (5:11). Wieder dominierten Annahmefehler und Unbeweglichkeit in Kombination mit Aufstellungsfehlern das Freiberger Spiel. Ohne vernünftige Annahmen konnte nicht ausreichend Druck auf die Chemnitzer Abwehr ausgeübt werden, was es den Gästen ermöglichte ein schnellen und flexiblen Spielaufbau zu initiieren, gegen den die Freiberger Block-Abwehr keinerlei Mittel fand. So ging auch der zweite Satz mit 25:15 an die Chemnitzer Mädels.
Im dritten Satz wollte man nicht mehr hinter den eigenen Möglichkeiten zurückbleiben. Neu motiviert und konzentriert startete man mit guten Aufschlägen ins Spiel und konnte bis zum 18. Punkt stets einen 2-3 Punktevorsprung behaupten. Druckvolle Aufschläge, eine konstante Annahme-Abwehr und flexible Anspielstationen führten bis dato zu einem guten Spiel auf Seiten der Freibergerinnen, bevor Ende des Satzes eine erneut hohe Eigenfehlerquote in allen Belangen doch noch zum Satzverlust führte. Lediglich der 19 Punkt konnte noch auf dem eigenen Konto verbucht werden. Somit musste man sich auch im dritten Satz mit 19:25 geschlagen geben und die 3 Punkte gingen verdient an die Mädels vom SSV Chemnitz.
Nach einer kurzen Pause, in der die hängenden Köpfe wiederaufgerichtet wurden, traf man im Prestigeduell auf den SSV 91 Brand-Erbisdorf. Die Brander Damen sicherten sich in der vergangenen Spielzeit souverän den Bezirksmeistertitel in der Staffel Ost. Dennoch trifft man auch in dieser Saison durch die personellen Veränderungen wieder aufeinander, was spannende und emotionale Spiele verspricht, blickt man auf die bisherigen Duelle zurück.
Entsprechend motiviert gingen die Freibergerinnen in die Partie und legten einen überraschend furiosen Start hin. Hatte man in den letzten drei Begegnungen noch den Kürzeren gezogen, dominierte man 2 Sätze lang den Aufsteiger aus der Nachbarstadt.
Nach einem gewohnt anfänglichen Herantasten, fanden die Freibergerinnen deutlich besser ins Spiel und konnten ihre Stärken effektiv ausspielen. Ein vielleicht größerer Siegeswille auf Seiten der Gastgeberinnen führte schlussendlich zur 1:0 Satzführung (25:19).
Im zweiten Durchgang knüpften man nicht nur an diese Leistung an, sondern nahm die Brander Abwehr zeitweise komplett auseinander. Während bei den Freiberger Mädels alles zu funktionieren schien, lief beim SSV-Sechser nicht viel zusammen. Selbst einfache Dankebälle konnten nicht gewinnbringend verwertet werden. Dementsprechend unmotiviert gingen sie mit nur 15 Zählern in die Satzpause. Dennoch musste man auf Freiberger Seite vorgewarnt sein, gab man schon einmal einen sicher geglaubten Erfolg nach 2:0 Satzführung wieder aus der Hand.
Die Branderinnen starteten einen letzten Versuch und kamen mit einer veränderten Aufstellung auf das Spielfeld zurück. Die frischen Kräfte zeigten unmittelbare Wirkung. Gegen die nun veränderte Spielweise der Gäste fand man nicht die geeigneten Mittel, um an die vorherigen Sätze anzuknüpfen. So lief man den gesamten Satz über einem Rückstand hinterher, den man zwar egalisieren aber nie in eine Führung ummünzen konnte. Ohne Spannung und Beweglichkeit überließ man den Nachbarn Satz Nummer drei (20:25).
Der vierte Satz startete aus Freiberger Sicht erfreulicher, da man sich immer besser auf das Angriffsspiel der Branderinnen einstellen konnte. Zudem agierte man wieder konzentrierter und motivierter im eigenen Spielaufbau. Leider konnte man den kleinen Vorsprung (18:15) nicht ins Ziel retten. Durch ein erneutes Annahmetief und die damit verbundene aufkommende Nervosität, schlichen sich die Gäste nicht nur heran, sondern zogen vorbei und sicherten sich den Tie-Break (23:25).
Wieder einmal musste die Partie in der Verlängerung entschieden werden. Sollte man sich schon wieder um die sicher geglaubten Punkte bringen?
Die Nervosität der jungen Freiberger Mannschaft war merklich spürbar. Beim zwischenzeitlichen 4:11 schien der Sieger bereits festzustehen. Dennoch gaben die Freibergerinnen zu keiner Zeit auf und mobilisierten die letzten Kräfte. Punkt für Punkt kämpfte man sich auch durch sicher aber dennoch druckvolle Aufschläge wieder heran.
Mit jedem Zähler mehr stieg nun die Nervosität auf Seiten der Gäste. Nach dem man zwei Matchbälle der Branderinnen erfolgreich abwehren konnte, ließ man sich den Sieg nicht mehr nehmen und nutze den ersten eigenen Matchball zur Entscheidung (16:14).
Dank eines unbändigen Siegeswillens sicherte man sich verdient die ersten zwei Punkte in der Bezirksligasaison.
Fazit: Die neuformierte erste Damenmannschaft zeigte an diesem Tag zwei Gesichter. Gegen die favorisierten Chemnitzerinnen agierte man ängstlich und blieb deutlich hinter seinen eigenen Möglichkeiten zurück. Trotz der herben Niederlage präsentierte man sich im zweiten Spiel des Tages wie ausgewechselt. Mit Spielfreude und mehr Bewegung zeigte man über weite Strecken sein Potenzial. Daran heißt es in den kommenden Spielen anzuknüpfen, möchte man nicht bis zuletzt gegen den Abstieg kämpfen müssen. Dennoch gilt es in den nächsten Trainingseinheiten vor allem an der Block-Abwehr und einer stabilen Annahme zu arbeiten.
Obwohl die Freude über die erkämpften Punkte überwiegt, sorgte das Verhalten ehemaliger Mitspielerinnen für einen bitteren Beigeschmack. Sonst nie zu Spieltagen zu Gesicht bekommen, schlug man sich diesmal auf die Seite der Gäste. Schade, dass man in einem solchen Unfrieden auseinandergehen muss.
1. VV Freiberg : SSV Chemnitz - 0:3 (-14; -15; -19)
1. VV Freiberg : SSV 91 Brand-Erbisdorf - 3:2 (19; 15; -20; -23; 14)
Für VVF spielten: Susanne Lapsien, Hanna-Magdalena Berger, Tina Müller, Linda Hofmann, Anita Takev, Jenny Rehwagen, Mirijam Willamowski, Anna-Lena Dienel und Michaela Schumann.